Hallo Laura, würdest Du Dich zunächst den Leserinnen und Lesern der SV Zeitung vorstellen.
Mein Name ist Laura Paschedag. Ich bin 21 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern und drei Geschwistern im schönen Sauerland. Seit ich denken kann bin ich stolzes Mitglied der Ortsgruppe Hemer, welche zur Landesgruppe Westfalen zählt.
Wie kamst Du zum Hundesport ?
Die Liebe zum Hund und natürlich auch zum Hundesport wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Mein Großvater, Fritz Stenner, züchtet seit einem halben Jahrhundert erfolgreich Deutsche Schäferhunde auf den Zwingernamen „von der Urbecke“ und auch meine Eltern waren schon immer begeisterte Hundeliebhaber. Ein Leben ohne Hund ist für mich undenkbar.
Wie kamst Du zu Deinem ersten Hund „Indira von der Urbecke“?
Von klein auf war ich schon immer hundevernarrt und drängte meine Eltern täglich, meinem Wunsch einen ersten eigenen Hund zu besitzen, nachzugehen. Als ich 11 Jahre alt hatte mein Opa gerade einen Wurf nach „Gala von der Magistrale“ und „Yasko vom Farbenspiel“ in seinem Zwinger liegen. Wir besuchten meinen Opa und mein Vater entschied sich die Hündin Indira für sich zu behalten. Als sie endlich bei uns zu Hause einzog, war ich sofort Feuer und Flamme für sie. Ich sah meine große Chance und nahm sie einfach überall mit hin. Wir wurden unzertrennlich, was auch bald mein Papa bald einsehen musste, so dass es schon bald mein Hund war. Obwohl ich noch sehr jung war, ließ ich es mir natürlich nicht nehmen sie selbst auszubilden. Durch viel Unterstützung meiner Eltern und Opa, der immer mit Rat und Tat zur Seite stand, absolvierten wir schon bald unsere Begleithundprüfung. Es folgten die SchH1, 2 und 3 und schließlich auch die Körung. Insgesamt bestanden wir 7-mal die SchH3- Prüfung. Im Schaubereich waren wir ebenfalls sehr aktiv. Dafür wurde jeden Freitag trainiert. Auch wenn sie nicht immer vorne lief, war sie für mich doch stets der unbestritten schönste Hund. Indira wurde auch zur Zucht eingesetzt und Mutter von insgesamt 5 Würfen. Sie schaffte es stets mir auch an stressigen und anstrengenden Tagen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern In diesem Jahr wird sie nun 11 Jahre alt und genießt ihren wohlverdienten Ruhestand.
Es ist schön so einen tollen Hund zu haben.
Welchen Hund führst Du aktuell ?
Momentan führe ich meine eigene Hündin Ulena von der Urbecke (Leni genannt). Sie kommt über „Dura von der Urbecke“ und „Yukon von der Bastille“. Leni ist jetzt 20 Monate alt. Die SchH 2 haben wir Mitte Mai erfolgreich bestanden. Auch im Schauring bereitet sie mir viel Freude, sodass sie schon auf einigen Schauen sehr gut platziert wurde.
Welches waren Deine größten Erfolge im Hundesport ?
Der erste Hund den ich auf der Siegerschau geführt habe war „Paco vom Haus Vortkamp“. Es war ein lackschwarzer Schäferhund und - obwohl aus Leistungszucht stammend - ein talentierter Läufer. Auf der Siegerschau kamen wir als einziger schwarzer Schäferhund sogar in den besten Ring und erreichten dort V72. Im Jahr 2008 stellten wir „Zamp von der Urbecke“ in der GHKL Rüden aus, der V 59 erreichte. Mit „Jilla von der Urbecke“ erreichten wir letztes Jahr V45. Sie wurde sogar unter den 10 besten Schutzdiensten gekürt. Auch durfte ich oft auf der DJJM Hunde führen. Im vergangen Jahr konnte ich mit der Hündin „Quweni von der Urbecke“ die Jugendklasse Hündinnen gewinnen. Darüber hinaus habe ich bisher 5 Hunde bis zur SchH3 ausgebildet.
Aus Deinen Ausführungen schließe ich, dass Du eher dem Ausstellungsbereich zugewandt bis. Ist da richtig?
Ja, obwohl mir die Ausbildung der Hunde viel Freude bereitet, bevorzuge ich es dennoch sonntäglich im Ring zu laufen J
Wer unterstützt Dich am meisten bei Deiner Trainingsarbeit ?
Lehrmeister ist mein Opa Fritz Stenner. Durch seine jahrelange Hundeausbildung hat er sehr viel Erfahrung gesammelt und weiß wie man mit den unterschiedlichen Schwächen und Stärken einzelner Hunde umgeht und besonders die Schwächen beheben kann. Er hat mich schon bei den ersten Schritten mit Indira begleitet und unterstützt mich auch Heute noch mit allen Kräften. Zu Hause erhalte ich viel Unterstützung durch meine Eltern. Wenn ich keine Zeit habe, kümmern sie sich um die Hunde. Ich sehe das nicht als Selbstverständlichkeit an und bin Ihnen dafür sehr dankbar, dass sie mir dieses Hobby ermöglichen.
Im vergangenen Jahr warst Du für drei Monate in Amerika. Wie waren hier Deine Eindrücke ?
Ein großer Traum war es schon immer von mir, etwas von der Welt zu sehen. Letztes Jahr, nach meinem Abitur, war es endlich soweit. Nach der BSZS flog ich nach Amerika zu John Henkel und seiner Familie. Er züchtet Hunde auf den Zwingernamen „von Wilhendorf“. Ich wurde sehr herzlich bei der Familie aufgenommen und half John dabei, seine Hunde für die NASS vorzubereiten. Neben viel Arbeit, haben wir aber den Spaß nie vergessen. So machten wir Urlaub im warmen Florida, wo Delfine neben unserem Jetsky schwammen. Das war ein wahnsinnig tolles Erlebnis, was ich wohl nie mehr vergessen werde. Natürlich war ich auch ordentlich shoppen in New York City und auch die Sehenswürdigkeiten ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Insgesamt also eine tolle Erfahrung!
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Dieses Jahr werde ich meine Leni auf der BSZS in Nürnberg ausstellen. Im Oktober fange ich ein Studium im Bereich Umweltmanagement an. Ein großer Traum von mir ist es auch noch eine Weltreise zu machen, den ich mir auf jeden Fall irgendwann erfüllen möchte. Nachdem mein Großvater jahrzehntelang für den SV als Leistungsrichter tätig war, möchte ich die erste Zuchtrichterin in der Landesgruppe Westfalen werden. Aber bis dahin habe ich ja noch etwas Zeit.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview und weiterhin alles Gute.