Nach langer Fahrt erreichten wir am Montagnachmittag das einsame, mitten in einem wunderschönen Bergwald gelegene Pfandfinderhaus, welches uns für eine Woche beherbergen sollte.
Erste Aufregung kam auf, als gemerkt wurde, dass hier die meisten keinen Handyempfang hatten und eilig wurde den Berg hoch gekraxelt in der Hoffnung, irgendwo wieder Kontakt mit der Zivilisation aufnehmen zu können.
Als wir uns dann unser Haus näher anschauten, kam der nächste Schock: Es gab nur eine Dusche für alle und das bei einem Wetter, das einen schon allein im Stehen schwitzen ließ.
Außer dem Mangel an genügend Duschen, war das Haus aber gut, wenn auch einfach eingerichtet, und sauber war auch alles. Zudem war die Natur rundherum traumhaft und perfekt geeignet für Spaziergänge mit dem Hund.
Nach der Zimmeraufteilung und einer kurzen Erholungspause wurde, wie es sich für fleißige Hundesportler gehört, zum Fährten gefahren. Besonders für die Fährtenleger erwies sich das Fährten als harte Arbeit, da sich durch sehr hohes Gras gekämpft werden musste.
Als wir dann heimkehrten von der Fährte, musste erst mal das Duschen organisiert werden. Weil alle auf einander Rücksicht nahmen und keiner versuchte sich persönlich zu bevorteilen, funktionierte das wunderbar. Auch als später noch die Agility Teilnehmer hinzukamen, gab es keine Probleme, was das Duschen anging. Nur am ersten Tag war das Wasser auch noch eiskalt, aber Hundesportler sind ja keine Weicheier.
Richtig schön wurde unser erster Abend. Nach einem wirklich sehr leckeren Essen , versammelten wir uns gemeinsam am Lagerfeuer und redeten bis tief in die Nacht hinein.
In den nächsten Tagen bis zur Prüfung wurde dann trainiert bis zum Umfallen. So fuhren wir nach Hockenheim, um dort auf einem Sportplatz das Revieren zu üben oder besuchten den örtlichen Hundesportverein, wo wir nicht nur trainieren, sondern auch heimische Hundesportler kennen lernen konnten.
Natürlich wurde auch nochmal gefährtet. Allerdings hatten wir dies nur der Freundlichkeit eines Bauers und der Überredungskunst Janas zu verdanken, die den Bauer davon abringen konnte, die Wiese auf der gerade die Fährte gelegt wurde zu mähen.
Allerdings gönnten wir uns auch einen Ausflug nach Heidelberg, wo ordentlich geshoppt und Eis gegessen wurde.
Im Laufe der Woche wuchs die Gruppe immer mehr zusammen und wir bildeten eine tolle Gemeinschaft, in der jeder jedem alles gönnte und man sich immer gegenseitig half, falls es irgendwo ein Problem gab. Ein großes Lob auch an die Betreuer, welche immer ansprechbar und für uns da waren.
Auch der nicht vorhandene Handyempfang erwies sich schnell als echter Segen, da keiner mit seinem Handy beschäftigt war und man sich so noch viel besser unterhalten konnte. Zudem ist es ein tolles Gefühl, mal nicht erreichbar zu sein.
Am Freitag begann mit der Auslosung dann die DJJM. Als Einmarsch-Lied wählten wir " Weil ich ein Mädchen bin" und passend zu dem Lied verkleideten sich die wenigen Männer als Frauen, indem sie sich Perücken aufsetzten. Dies sorgte nicht nur bei uns, sondern auch bei den anderen für einige Lacher.
Die folgenden drei Turniertage waren zwar sehr anstrengend, aber auch schön und vor allem voller wertvoller Erfahrungen. Samstag- und Sonntagabend hatten wir auch im Festzelt bei lauter Musik viel Spaß und es konnte getanzt werden.
Und erfolgreich war das Turnier auch noch für uns VPGler. So sahen wir am Ende voller Stolz zwei unserer Teilnehmerinnen auf dem Treppchen. Einmal Karin Lösing, die mit ihrer Hündin den Universalsieg holte und Jana Nondorf, die mit ihrem Rüden in der gleichen Disziplin Dritte wurde.
Nach fixem Aufräumen und Putzen, bei dem alle mit mithalfen, machten wir uns am Montagmittag auf die Heimreise.
Insgesamt war es eine tolle Woche, in der vor allem die wunderbare Gemeinschaft dafür sorgte, dass für uns diese Zeit immer eine schöne Erinnerung sein wird.
VPG-Mannschaft der DJJM 2012