RH-2012-1........Rettungshunde im wilden Westen

Eine kalte Nase holten sich Hund und Herrchen beim diesjährigen Abschlusstraining der Ortsgruppe Arnsberg. Gemeinsam mit den Rettungshundesportlern der Ortsgruppe Bockum – Hövel und der Rettungshundestaffel des THW Brilon trafen sich 30 engagierte Hundefreunde in dem äußerst interessanten und abwechselungsreichen Gelände des im Winterschlaf befindlichen Freizeitparks Fort Fun bei Bestwig im Sauerland. Old Shatterhand, Winnetou oder auch John Wayne ließen grüßen. Durch die dunklen Gänge der Devil´s Mine, an den Ufern des Wild River, auf der Empore des Western Saloons oder auf der Startplattform des Wild Eagles in schwindelnder Höhe– überall hatten die Hunde mit ihren Supernasen nach vermissten Personen zu suchen. Interessant zu beobachten, wie die Hunde arbeiteten. Triebstark, in energischem Tempo wurde die Fläche durch stöbert. - Doch halt, da treibt der Wind Duftpartikel an die Riechzellen der Hundenase. Jetzt heißt es, den Fundort zu lokalisieren. Es dauert eine Weile. Die Geruchsfahne kommt eindeutig von der 14 m hohen Plattform des Wild Eagle. Herrchen muss helfen, den richtigen Weg zu finden. Am Aufgang, 1 Std. Wartezeit, aber nicht heute bei dem lausigen Wetter; 1 € Startgeld; „aber ich will doch nicht fliegen - am Eingang viele Hinweisschilder – war da ein durchgestrichener Hund dabei. Ich glaube nicht und außerdem, Herrchen weist mir den Weg. Da soll ich rauf über die offenen Gitterstufen?" Doch oben angekommen liegt doch tatsächlich eine durchgefrorene Helferin. Jetzt aber eilig bellen und damit Hilfe herbeirufen. Zum Aufwärmen geht´s ab in das Auto auf die Sitzheizung und ein heißer Tee wärmt von innen. Den Helfern oder auch Versteckpersonen genannt sei an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank ausgesprochen. Nicht selten müssen sie in ungemütlichen Verstecken lange ausharren, bis sie von einer feuchten Hundenase freudig begrüßt werden.

Nach zwei Stunden intensivem Training ging´s in die Mittagspause. Die Arnsberger hatten eine kleine Feldküche aufgebaut. Eine heiße Bratwurst vom Grill, Tee mit einem Schuss Rum, Kaffee oder auch das ein oder andere Schnäpschen, die vielen mitgebrachten Zutaten vom Nudelsalat bis zum süßen Berliner, es fehlte einfach an nichts. So gestärkt ging es in die zweite Runde.

Gar nicht so leicht, den letzten verschlafenen Passagier der Postkutsche nach Santa Fe bei all dem Pferdegeruch auf der Rückbank aufzuspüren. Devil´s Mine, ein dunkler sich windender Stollen voller Überraschungen für die Rettungshundeteams war schon eine besondere Herausforderung. Stockfinster, wacklige Stege, polternde Treppen, unheimliche Nischen in denen manch gruselige Szenen aufgebaut waren. Ohne Taschenlampe kein durchkommen. Für die Hundenase neben den nicht alltäglichen Einflüssen eine besonders schwere Aufgabe. Wenig Luftbewegung, damit auch kaum Geruchsfahnen, die es der Nase leichter gemacht hätten. Nur eine Feinsuche führte zum gewünschten Erfolg. Es sollte ja auch eine Herausforderung der besonderen Art sein. Die Hunde lernen dazu. Bauen ihre Fähigkeiten aus und steigern so ihre Triebanlagen. Für die Hundeführer immer wieder faszinierend, wie ihre Hunde die an sie gestellten Aufgaben meistern.

Alle Hunde kamen zum Einsatz, je nach ihren Möglichkeiten und ihrem Ausbildungsstand. Bei fortgeschrittener Tageszeit, die Dämmerung setzte bereits ein, zeigte sich das Sauerland doch noch ein wenig von seiner winterlichen Seite. Aus einem den Tag über dauernden Nieselregen ging es in einen leichten Schneefall über. Zeit zum Aufbruch mit herzlichen Verabschiedungen.

Werner Schlinkert

LG-Beauftragter für das Rettungshundewesen in Westfalen

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