Spürhunde-Seminar mit großer Anziehungskraft

Die Landesgruppe Westfalen schlägt in der OG Bottrop auf

Die Landesgruppe Westfalen hatte geladen – und die Teilnehmenden kamen wissbegierig und zahlreich. Mit etwa 40 Personen hatte man gerechnet. Dass dann 80 der Einladung folgten, zeigt das große Interesse vieler SV-Mitglieder an dem zukunftsweisenden Thema „Nasenarbeit im SV“, das auf dem Seminar in der Variante „Spürhunde“ vorgestellt wurde.

Nach der Begrüßung der Teilnehmenden und der Entschuldigung des leider erkrankten LG-Beauftragten für das Rettungshundewesen, Werner Schlinkert, untermauerte Egon Baumgart (SV LR) die wachsende Bedeutung der Nasenarbeit im SV mit den Statistiken des Jahres 2019: Sie belegen eine Zunahme der FH1-, Stöber- und RH (Nasenarbeit) Prüfungen.

Bundesweit:

FH1 plus 42,7 %, RH Prüfungen nur Nasenarbeit plus 242,9%, Stöberprüfung plus 46%.

In der LG Westfalen hat die Stöberprüfung ein Plus von 130%.

Die Landesgruppe Westfalen hat in den vergangenen Jahren sehr viel dafür getan hat, dass die Nasenarbeit der Hunde – eine ihrer faszinierendsten Leistungen – gefördert wurde. Das kommt bei den Mitgliedern an! Mit seiner „Spürhunde-Gebrauchshunde-Prüfungsordnung SV-SGP“, die auf dieser Veranstaltung von Mitautor Egon Baumgart erläutert wurde, trägt der SV der Entwicklung Rechnung.

Graue Theorie? Von wegen!

Mit Egon Baumgart stand den Anwesenden ein erfahrener Referent zur Verfügung, der als ehemaliger Diensthundeführer die Ausbildung zum sportlich geführten Spürhund von der Pike auf erklärte.

Grundsätzlich spielt es keine Rolle, um welchen Geruchsstoff es geht: Die Ausbildung nutzt die Nasenveranlagung, den Arbeitswillen und den idealerweise stark ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb des Hundes. Spielerisch wird der Hund auf einen bestimmten Geruch konditioniert und bringt diesen nach zig Wiederholungen mit einer Belohnung (Spielzeug) in Verbindung.

Der Hund erlernt die gemäß PO gewünschte passive Anzeige des Präparates und wird im weiteren Verlauf der Ausbildung mit unterschiedlichen Verstecken und Umweltsituationen vertraut gemacht. Ziel ist es, das erlernte und immer wieder positiv verstärkte Verhalten in Prüfungssituationen abrufen zu können. So der Plan …

Typgerecht heranführen …

Basis für die Ausbildung zum Spürhund ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit „Mensch-Hund“. Entscheidend für die Heranführung an die Aufgaben eines Spürhundes ist die ehrliche Einschätzung des auszubildenden Hundes. Was für ein „Typ“ ist er?

  • Ist der Spiel- und Beutetrieb hoch oder durchschnittlich?
  • Wie gut kann er sich konzentrieren?
  • Ist er selbstsicher und ausgeglichen?

Egon Baumgart hatte eine ganze Kiste mit Motivationsobjekten zur ersten Konditionierung auf einen Duftstoff mitgebracht. Die Inhalte dieser „Wunderkiste“ zeugten nicht von purer Sammelleidenschaft, sondern von der Gewissheit, dass je nach „Typ Hund“ die passenden Hilfsmittel gefunden werden müssen. Fehlverknüpfungen, Unter- oder Überforderungen müssen vermieden werden. Das Team sollte auch schon in dieser Phase durch kundige Trainer*innen begleitet und unterstützt werden.

Präparate und Anlagen vorbereiten

Eine zweite Sammlung im Gepäck des Referenten enthielt Proben verschiedener Suchstoffe und deren Verpackung. „Tabak“ provozierte eindeutig die meisten Nachfragen. Befürchtungen, dass der Hund im häuslichen Umfeld nach seiner Konditionierung beständig die rauchenden Familienmitglieder „anzeigt“, konnten ausgeräumt werden. „Zucker“ war für den Außenteil des Seminars der zweite Duftstoff, der zum Einsatz kommen sollte. Alle waren gespannt! Vorab gab es noch Tipps zum Umgang mit den Präparaten, weil die Beimengung menschlicher Gerüche vermieden werden muss.

Der SV sieht für die Einführungszeit der PO die Präparate „Tabak“, „Geldscheine“ und „Datenträger“ vor. Abhängig von der Prüfungssparte sind 3 bis 8 Präparate nicht sichtbar auf einer 15 x 20, 15 x 40 oder 25 x 40 Meter großen „Anlage“ aufzufinden: in einer Erd-, Karton- oder Kleideranlage. Die Anforderungen an die Flächen sind somit – ähnlich wie bei Stöberprüfungen – für Ortsgruppen gut zu erfüllen.

Ran an die Arbeit …

Für die praktische Vorführung im Außengelände mangelte es nicht an Hilfsmitteln, um die Präparate in den festen Boden des Hundeplatzes zu verbringen. Es mangelte auch nicht an Kartons und Altkleidern, in bzw. unter denen die Präparate aufgespürt und angezeigt werden mussten. Je ein Team aus der OG Bamenohl und der OG Mülheim-Ruhr hatte sich bereit erklärt, die Spürhundearbeit vorzuführen. Respekt! Und: Vielen Dank dafür! Egon Baumgart kommentierte das Gesehene unter Berücksichtigung der PO, beschrieb die Arbeit der Hunde und das Zusammenspiel „Hund-Mensch“. Auch hier gab er wieder viele Tipps, und Nachfragen wurden ausführlich beantwortet.

Lust auf mehr?

Gestärkt durch ein sehr leckeres Mittagessen ging es in die nächste Runde. Hier standen die neue Prüfungsordnung, der „Leitfaden zur SPG“ und Aussichten zur zukünftigen Platzierung der neuen Sparte im SV im Mittelpunkt. Viel Stoff (auch zum Nachlesen), viele Informationen und Anregungen, die verarbeitet werden müssen.

Fest steht: Nasenarbeit macht den Hunden nicht nur „Spaß“, sie bringen die Veranlagung mit. Folglich ist es naheliegend, dieses angeborene Vermögen sportlich zu fördern und für dessen Anerkennung in den Ortsgruppen und darüber hinaus zu werben. In der PO heißt es: „Die Spürhundeprüfung ist eine Arbeitsprüfung für sportlich geführte Hunde im Verein für Deutsche Schäferhunde und eine Leistungsprüfung in unserem Gebrauchshundesport“.

In diesem Sinne: Auf in die Zukunft der Spürnasen! Der Erwerb von Übungsleiterlizenzen für die Ausbildung zum Spürhund ist möglich, Richterschulungen sind terminiert, weitere Informationsveranstaltungen geplant, eine Bundessiegerprüfung „Spürhund“ ist nicht ausgeschlossen! Die SV-PO befindet sich in der Einführungsphase. Gebt Feedback! Macht mit!

Hauptseminar SV vom 24.07.2020 bis zum 26.07.2020. Näheres dazu in der SV-Märzausgabe.

Der OG Bottrop gebührt große Anerkennung für ihre Arbeit im Vorfeld und am Seminartag. Ein herzliches Dankeschön!

Vielen Dank an Egon Baumgart.

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