Rettungshunde
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20. Landesmeisterschaft der Spezialhunde 2024 bei der OG Bamenohl 09. und 10. November
In diesem Jahr fand die Landesmeisterschaft im südlichen Westfalen, im schönen Sauerland bei der OG Bamenohl statt. In dem vielfältigen, nicht allzu steilem Sauerländer Waldgebiet konnte die Flächensuche hervorragend stattfinden und auch das große Veranstaltungsgelände war für die Spürhunde bestens ausgestattet.
Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl, u.a. durch kurzfristig erkrankte Hunde, konnte die Landesmeisterschaft an nur einem Tag ausgerichtet werden. Der erste Prüfungstag startete somit am Samstagmorgen bei einem gemeinsamen Frühstück. Anschließend ging es in das 15 Minuten entfernte Waldgebiet, eine Mischung aus Fichtenschonung, Hochwald, dichtem Bewuchs und abgeholzter Fläche. Trotz des Hochnebels war die Witterung durch den leichten Wind bestens, um alle Versteckpersonen zu finden. Die Besonderheit des Geländes ist der Mittelweg, der hervorragend geeignet war, um den Zuschauern die Möglichkeit zu geben, hinter den Hundeführern herzugehen und sich die Prüfung anzuschauen. Alle Flächenhunde konnten hier überzeugen. Die Teamarbeit konnten die Hundeführenden mit der guten Lenkbarkeit, aber auch der selbstständigen und weitläufigen Arbeit der Hunde, sehr gut vorzeigen. Alle Hunde in Fläche A und Fläche B überzeugten nicht nur die Zuschauer. Auch Prüfungsrichter Paul Pankoke war begeistert und bewertete die präsentierten Leistungen mit guten bis vorzüglichen Punkten. Im Anschluss ging es zurück zum Vereinsgelände. Nach einer kurzen Mittagspause mit deftigem Eintopf zum Aufwärmen wurde die Prüfung mit den Spürhunden in der SGP 2 B fortgesetzt. Gestartet wurde mit der Kleider- und Kofferanlage sowie der Raumanlage. Erst als alle Teilnehmer diese Anlagen freigegeben hatten, ging es zu der Erdanlage auf dem hinteren Teil des Geländes. Eine 1.000 m² große Wiese war sowohl mit Tabak als auch mit Geld präpariert. Durch jeweils eine Fehlanzeige rutschen die Ergebnisse leider in befriedigende bis gute Wertnoten ab. Diese Ergebnisse spiegeln allerdings nicht die überzeugende Leistung der restlichen Arbeit der Hunde wider. Die Restlichen Anzeigen wurden schön und deutlich gezeigt.
Im Anschluss fanden die Unterordnungen von beiden Sparten statt. Hier präsentierten sich die Teams überzeugend, so dass alle Ihr Ziel erreichen konnten. Im Detail
Fläche A
Platz 1
Denise Middelmann mit Icebreaker von der Bruderschaft
U/O 85 Punkte
Nasenarbeit 178 Punkte
Gesamtergebnis 263 Punkte
Platz 2
Philipp Schulze mit Abu
U/O 82 Punkte
Nasenarbeit 182 Punkte
Gesamtergebnis 262 Punkte
Fläche B
Landessieger
Claudia Koch mit Gimli von Haus Lohe
U/O 95 Punkte
Nasenarbeit 191 Punkte
Gesamtergebnis 286 Punkte
Platz 2
Marion Scheidner mit Effendra sang de loups
U/O 88 Punkte
Nasenarbeit 193 Punkte
Gesamtergebnis 281 Punkte
Spürhund
Landessieger
Clara Rodriguez Borrego mit Zeta vom Haus Lohe
U/O 96 Punkte
Nasenarbeit 165 Punkte
Gesamtergebnis 261 Punkte
2. Platz
Katja Daniel mit Bea von der deutschen Heide
U/O 70 Punkte
Nasenarbeit 154 Punkte
Gesamtergebnis 224 Punkte
3. Platz
Celina Hortlik mit Meyra von der Soester Börde
U/O 71 Punkte
Nasenarbeit 148 Punkte
Gesamtergebnis 219 Punkte
Am Sonntag fand der traditionelle Pokalkampf der Spezialhunde statt. Dazu hatte sich die OG Bamenohl etwas Besonderes einfallen lassen. Unter dem RHW Motto „Suchen – Helfen – Retten“ haben sie zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr Rönkhausen ein Szenario der Verwüstung geschaffen. Es war eine imaginäre Windhose über das Vereinsgelände gezogen, ein Hundeanhänger „brannte“. Der Qualm (aus der Nebelmaschine) zog über den gesamten Platz. Feuerwehrleute liefen kreuz und quer zwischen den Paletten, Anhängern, Autoreifen, Zelten usw. hin und her. Doch um die Versteckperson zu finden, brauchten sie einfach Westfalens Rettungshunde. Die Zuschauer sahen ein gelungenes Spektakel sowie jede Menge Rettungshunde, die ihre Arbeit beherrschten.
Trotz der ganzen Ablenkung fanden alle Vierbeiner die Versteckpersonen und konnten sie retten. Manche suchten selbst im Sacktunnel, denn man kann ja nie wissen. Für die Spürhunde stand das Feuerwehrauto parat. Richtig klasse, was die Zuschauer zu sehen bekamen, denn die Präparate waren zwischen den Schläuchen bzw. Aggregaten und auch zwischen den Helmen in der Mannschaftskabine versteckt. Selten kann man die präzise Arbeit der Spürhunde in der Raumanlage so gut verfolgen, wie an einem offenen Feuerwehrauto. Werner Schlinkert moderierte den Pokalkampf und erklärte den Besuchern die Arbeit der Spezialhunde. Und bei all dieser kurzweiligen Präsentationen, gab es natürlich auch ein Ziel. Die Mannschaften, bestehend aus 2 Hundeführenden mit ihren Hunden, wollten natürlich den schönen Pokal gewinnen. Paul Pankoke richtete fair und nachvollziehbar alle Leistungen an diesem Tag. Präsente und Urkunden gab es für jeden Teilnehmer. Aber die Erstplatzierten konnten sich zusätzlich über einen wunderschönen Pokal in Form eines Deutschen Schäferhundes erfreuen.
Gewonnen haben:
Platz 1
Denise Middelmann mit Icebreaker
und Katja Daniel mit Bea
aus der OG Bochum Querenburg
Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer der Landesmeisterschaft und des Pokalkampfes
Vielen Dank an unseren Landesgruppenvorsitzenden und Prüfungsrichter Paul Pankoke für seine Unterstützung und das faire und nachvollziehbare Richten an diesen zwei Tagen.
Mit dieser letzten LG Veranstaltung der Spezialhunde verabschieden wir uns für das Jahr 2024, wünschen allen eine besinnliche Weihnachtszeit, in der das „Helfen“ aus dem RHW Motto bedacht wird, und freuen uns auf ein Wiedersehen in 2025
i.A. Werner Schlinkert (LG Beauftragter der Spezialhunde)
Das Team der SV Spezialhunde sagt Danke schön allen Teilnehmer, Helfer, Jagdpächter und an die LG stellvertretend Paul und Werner
Ein besonderer Dank geht an die freiwillige Feuerwehr Rönkhausen! Ihr seid Mega!
LG Spezialhunde Praxis Seminar 19. Und 20. Oktober 2024
Das zweite Praxis-Seminar 2024 in der OG Pelkum fand reichlich Resonanz in der Spezialhundesparte Westfalens. Neben der Möglichkeit die Bundessiegerprüfung Revue passieren zu lassen, gab es auch ein sehr aktuelles Thema zu besprechen. Die neue IRO-Prüfungsordnung wurde vom FCI Vorstand erst im September beschlossen und ist ab 2025 gültig. In dieser PO gibt es einige sehr relevante Änderungen, die teilweise sehr gravierend sind. Allen voran wird es ab 2025 keine Bewertung der Schussempfindlichkeit mehr geben. Der Schuss fällt komplett weg. Dies erleichtert vielen, andersrassigen Rettungshunden den Einstieg in den Rettungshundesport. Dafür wird es einen neuen bzw. anderen Fokus auf das Sozialverhalten der Hunde gegenüber Artgenossen und Personen geben. Zukünftig wird es nur einen Hund in der Gruppe geben, und zwar der Hund, mit dem zusammen geführt wird. Dies erfolgt direkt nach der Anmeldung, bevor mit der Freifolge bzw. Leinenführigkeit begonnen wird. Besonders diese neue Art der Anmeldung warf einige Fragen zur Durchführung auf, welche nach dem 2-stündigen Theorieteil in einigen Praxisübungen auf dem Trainingsplatz beseitigt wurden. Auch in der Nasenarbeit der Flächensuche hat sich einiges geändert. So wird es in der Fläche B zukünftig eine Vorabanzeige geben. Außerdem wird die Suche als 400m lange Wegesuche festgelegt. Der Hundeführer darf den Weg nicht mehr verlassen und auch nicht mehr Rückwärts gehen.
Am Nachmittag ging es in den Schlosswald zum Flächentraining. Die Gelegenheit wurde von einigen Seminarteilnehmern genutzt, um das Suchverhalten oder die Anzeigen zu verbessern oder zu festigen.
Am zweiten Seminartag stand morgens wieder die Unterordnung und Gewandtheit auf dem Programm. Der Übungsplatz in Pelkum ist dafür wie geschaffen. Parallel durften die Spürhunde zeigen, was sie können. Der zweite Übungsplatz wurde für die Erdanlage genutzt. Die Ablenkung durch die Unterordnung nebenan, war ein sehr gutes Training und machte den Spürhunden überhaupt nichts aus. In der Raumanlage wurde an der verharrenden Anzeige trainiert und auch viele Erfahrungen ausgetauscht.
Insgesamt nahmen über 20 Teilnehmer an dem Seminar teil. Ein voller Erfolg. Zwei Trainer konnten Ihre Übungsleiter Lizenz verlängern und zwei Teilnehmer haben den Praxisteil für die Lizenz erlangen können. Dazu gratulieren wir ganz herzlich.
Ein besonderes Dankeschön geht an das Küchenteam der OG Pelkum, welches kulinarisch wieder voll überzeugt hat.
Die neue Prüfungsordnung findet Ihr auf der Homepage der IRO unter: