Seit Anfang des vergangenen Jahres hat ein Virus die Welt fest im Griff. Die Corona Pandemie mit weltweit mehr als 130 Millionen Infizierten und mehr als 3 Millionen Toten bestimmt einen Großteil unseres Lebens.
Insbesondere unser Freizeitverhalten wird maßgeblich von der Pandemie beeinflusst.
Bereits im vergangen Jahr musste eine Vielzahl von Veranstaltungen abgesagt werden.
Dank der Entspannung der Situation im Sommer und im Frühherbst 2020 konnte das Gros der Termine nachgeholt werden und Dank des persönlichen Einsatzes unseres Richter-und Lehrhelferkorps und insbesondere der ausführenden Ortsgruppen hatten alle Hundeführerinnen und Hundeführer die Möglichkeit ihre Hunde beurteilen bzw. kören zu lassen.
Auch in diesem Jahr mussten bereits sowohl die Landes FCI, die Jugendwestfalenmeisterschaft sowie einige Wesensbeurteilungen abgesagt werden. Für die Wesensbeurteilungen gibt es selbstverständlich schon Ersatztermine bzw. Terminerweiterungen.
Umso unverständlicher ist es für mich, dass im Zusammenhang mit der Absage der Körung in Brambauer unser Landesgruppenzuchtwart, Norbert Scharschmidt, und der verantwortliche Körmeister, Uwe Sprenger, von einer kleinen Gruppe von Mitgliedern in verschiedenen Posts auf Facebook derart angegangen werden.
Die Veröffentlichungen entbehren jeglicher Grundlage und sind zudem in weiten Teilen niveaulos, wenn man im Zusammenhang mit diesen Posts überhaupt von einem Niveau sprechen kann.
Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei der Ortsgruppe Brambauer, dem Körmeister Uwe Sprenger und dem Lehrhelfer Jannik Urlaub für die Bereitschaft bedanken, diese Veranstaltung unter Coronabedingungen durchzuführen und zu bewerten.
Dieses Engagement wissen wir als Landesgruppenvorstand sehr zu schätzen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung war die Absage der Körung in Brambauer aber alternativlos.
Wie wollen wir uns als Landesgruppe Westfalen im Verein für Deutsche Schäferhunde denn in der Öffentlichkeit darstellen?
- Die Schulen und Kindergärten sind bis auf eine Notbetreuung geschlossen.
- Viele Menschen haben aufgrund der Einschränkungen im öffentlichen Leben akute Existenzängste und wissen nicht, ob sie nach der Pandemie noch einen Arbeitsplatz haben.
- In vielen Städten und Gemeinden gibt es von 21:00 abends – 05:00 Uhr morgens eine Ausgangssperre.
- Die Krankenhäuser und hier insbesondere die Intensivstationen füllen sich zusehends.
- Die Bundesregierung und auch die Ärzteschaft bitten die Bevölkerung aufgrund der angespannten Situation inständig auf alle unnötigen Fahrten zu verzichten.
Und wir veranstalten fröhlich Körungen als wenn nichts wäre und es nichts Wichtigeres im Leben gäbe als unseren Hund zu kören.
Darüber hinaus haben wir sowohl gegenüber unseren Mitgliedern, aber auch gegenüber unserem Richter-und Lehrhelfercorps eine Fürsorgepflicht. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn aus so einer Veranstaltung ein Coronahotspot entstehen würde und hier Menschen gesundheitlich erheblich gefährdet oder sogar versterben würden.
Vielleicht sollten sich die Verfasser und Befürworter dieser Veröffentlichungen auf Facebook demnächst, bevor sie etwas veröffentlichen oder liken, einige Minuten Gedanken über das machen, was sie so alles in die Welt posten. Vielleicht kommen sie dann auch zu dem Schluss „einfach mal die Klappe halten“.
Ich bin sicher, dass sich die Situation mit zunehmender Impfgeschwindigkeit deutlich entspannt und wir sobald wie möglich auch wieder Veranstaltungen ausrichten können.
Bis dahin passt auf euch auf und bleibt gesund.
Für den Vorstand der Landesgruppe Westfalen
Thomas Leyener