Neheim 
   Am 01.01.2018 wurde die OG Neheim Hüsten aufgelöst. Hier ein Bericht und Gedanken zum Ende einer Ortsgruppe von Gabi Zöllner...









 

Alles hat seine Zeit…. (Anmerkungen zur Auflösung einer OG)

Es ist so weit: nach reiflicher Überlegung und bestimmt nicht leichten Herzens geben wir Kenntnis davon, dass sich die Ortsgruppe Neheim-Hüsten (immerhin um die 100 Jahre alt) aufgelöst hat. Es gibt keine Mitglieder, kein Vereinsgelände, kein Vereinsheim und kein Vereinsvermögen mehr. Deswegen sind die zur Abwicklung der Auflösung erforderlichen Unterlagen an LG und HG gesandt worden.

Der gefasste Entschluss birgt mehrere Gründe:
Zum einen darf nicht verhehlt werden, dass die Aktivitäten, die Zweck unseres Vereinszusammenschlusses sind, zurückgegangen sind. Mit lediglich noch einem Tag wöchentlich, an dem der Übungsbetrieb leidlich aufrecht erhalten wird, kommt man als OG nicht weiter. Das leidige Helferthema tut sein Nötiges dazu. Nicht zuletzt fehlen selbstverständlich die Einnahmen, um solch ein „kleines Unternehmen“ aufrecht erhalten zu können. Die in der Vergangenheit dafür Sorge tragenden Mitglieder sind zum Teil verstorben bzw. alters- und gesundheitsmäßig nicht mehr in der Lage, eine kontinuierliche Vereinsarbeit zu gewährleisten. Auch das sich im Stich-gelassen-Fühlen von verbliebenen ehemaligen Kollegen hat sein Nötiges dazugetan (natürlich gab es unterschiedliche Meinungen, daraus resultierend blieben nicht alle „bei der Stange“). Wer kennt das nicht? Es reicht nicht, wenn Freunde aus der Vergangenheit (größtenteils nicht einmal Mitglieder unserer Gruppe) versuchen, uns nach besten Kräften zu unterstützen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei ihnen sehr herzlich bedanken (immerhin haben sie es noch ermöglicht, bis zum Schluss sehr gut besuchte Prüfungen durchführen zu können; sogar bei der Instandhaltung des OG-Geländes haben sie mitgeholfen, was sicherlich keine Selbstverständlichkeit darstellt). Gerne denken wir an die bis zum Schluss durchgeführten „Mittwochs-Stammtische“, die dank einiger weniger Weggefährten vergangener Tage ein schöner Bestandteil der Woche waren. Die Jugend fehlt natürlich. Es kann nicht angehen, dass die zu bewältigende Arbeit auf den Schultern von ein paar wenigen (selbstverständlich auch in die Jahre gekommenen) Personen lastet. In diesem Zusammenhang sind dann natürlich auch keine Personen vorhanden, die evtl. Interessierten andere Möglichkeiten des Hundesports außer dem IPO-Bereich nahebringen.

Deshalb ist sicher, dass ein Fortbestand wegen der immer geringer werdenden Mitgliederzahl in der Vergangenheit und der Tatsache, dass ein Aufrechterhalten weder arbeitsaufwendig noch finanziell von uns geleistet werden kann, nicht möglich war. Die Rücklagen sind absolut verbraucht. Schon allein aus diesem Grund konnte es nicht weitergehen. Gesundheitliche Einschränkungen der verbliebenen Aktiven tun das Nötige hinzu; zu übernehmende Pflegetätigkeiten von Familienangehörigen u. v. a. minimieren die zur Verfügung stehende Zeit. Zum anderen hat auch das schlechte Verhältnis zur unmittelbaren Nachbarschaft sein Nötiges dazugetan. Pläne für umfangreichere durchzuführende Aktivitäten wurden in der Vergangenheit schon im Keim erstickt und sind erst gar nicht in Angriff genommen worden, weil man um die Schwierigkeiten mit der Nachbarschaft wusste. Ein leidiges Problem, wenn Gruppen unserer Art in Siedlungen ansässig sind. Auch hier haben sich Verständnis und das Miteinander-Gefühl sehr stark nachteilig geändert. Wenn sich nicht die zuständige Stadtverwaltung mehr als verständnisvoll gezeigt hätte, wären die „Lichter“ sicherlich schon früher ausgegangen. Vereinsleben bedeutet Spaß, Zusammenhalt und die Verfolgung gleicher Interessen bei regelmäßigen Zusammenkünften. Es kann nicht angehen, dass die Aufrechterhaltung eines ursprünglichen Gedankens ausschließlich zur Belastung wird und schon fast krank macht. Deshalb ist dieser Schritt nur nachvollziehbar und nicht zu vermeiden. Dadurch, dass die Stadt Arnsberg eine andere Verwendungsmöglichkeit für das Gelände unserer OG gefunden hat, wird uns eine große Last von den Schultern genommen, insbesondere dahingehend, als befürchtet werden muss, im finanziellen Bereich privat für Verpflichtungen aufkommen zu müssen. (so geschehen im Rahmen der Auflösung – auch hier „beißen sprichwörtlich den oder die Letzten die Hunde“). Darüber sollte man sich schon bei Übernahme der Verantwortung im Klaren sein.

Nun ist das Pachtverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen zum 01.01.2018 beendet worden; die Schlüsselübergabe mit Vertretern der Stadt hat am 31.01.2018 stattgefunden.

Helfer- und Ortsgruppen-Zertifizierungen sind sicherlich löblich und dem, der sie für seine Gruppe in der Lage ist, durchzuführen, von Herzen zu gönnen. An der Basis sieht es jedoch oft ganz anders aus. Neben der Bildung von Fährtenleger-Teams, Helfer-Einsatzkommandos und der Bildung von „Arbeitskreisen“ und Abhaltung von „Workshops“ wären 
  1. vielleicht Ortsgruppen-Überlebenshelfer-Teams eine Alternative. (das ist natürlich „Galgenhumor“).


  1. Aus meiner Sicht haben vor allem noch Gruppen Zukunft, in denen mehr als über das normale Maß hinaus Hunde ausgebildet werden. Auch die Vereine, die den Hundeausbildern eine Plattform bieten, werden es unter Umständen schaffen können. Dort, wo die absolute Leistung im Vordergrund steht (bis hin zur Ausbildung für ein Fortkommen auf überregionaler Ebene) geht sicherlich auch noch etwas. Selbstverständlich nicht zu vergessen die Vereine, die mehr bieten – als wir es jemals getan haben – nämlich die verschiedensten Arten des Hundesports unter Einbeziehung anderer Rassen.
Wir hatten eine lange sehr schöne Zeit, aber nun ist sie Geschichte – wie so vieles im Leben - …und bei aller Wehmut… manchmal fühlt man sich wahrlich befreit …
Um es abschließend mit einem einmal gelesenen Zitat auf den Punkt zu bringen:

„Wir sind nicht gescheitert, wir haben zum Schluss 10.000 Wege entdeckt, die letztendlich dann doch nicht mehr funktioniert haben.“


(Artikel gefertigt von Gabi Zöllner,
fast vier jahrzehntelang „gerne“ Kassiererin der OG Neheim-Hüsten)

… und zum Schluss ein besonderer Dank von uns (Rainer und Gabi) an Sandra, Dieter und Dietmar aus Meschede sowie Eddi, ohne die die Auflösung arbeitsaufwendig sicherlich schwer bzw. um ein Vielfaches teurer zu schaffen gewesen wäre….

In der Not erkennt man
,NH mitte
(die auch da sind, ohne dass wir „doch mal was hätten sagen können!“)
Insbesondere am Ende kamen wir an unsere Grenzen und hätten es ohne die Hilfe dieser paar „Leutchen“ nicht geschafft:
NH unten 1

… und „aus die Maus“

Neheim Hüsten

Hier könnte Ihre Werbung stehen - Werbung appelliert, vergleicht, macht betroffen und neugierig. Weitere Info: Wenden Sie sich bitte an den LG-Westfalen Vorstand
Zum Seitenanfang
JSN Blank template designed by Webloesungen.info