42 Rettungshundesportler aus 20 Nationen zeigten ihr Können auf der 18.IRO Weltmeisterschaft in Romny, einer ukrainischen Stadt rund 300 km östlich von Kiew, also nahe gelegen zur russischen Grenze. Spannende und doch kameradschaftlich geprägte Leistungsvergleiche unter Freunden aus verschiedensten Ländern endeten mit Siegern und Platzierten aus überwiegend osteuropäischen Regionen.

Emotional und überwältigend begann die WM mit einer Parade der Teilnehmer hinter der eifrig und engagiert spielenden Militärkapelle durch Romny. Sicher ist das Tradition. Dass aber nahezu 10.000 Menschen die Straßen säumten und den Marktplatz füllten ist definitiv ein Novum. Die Vielzahl und Freundlichkeit der Menschen, die Art ihrer Zutraulichkeit zu den Hunden (besonders die der Kinder)und ihre Begeisterung über das internationale Ereignis waren rührend. Wir waren stolz, mittendrin sein zu dürfen.

Die Rednerliste war lang, bevor Detlef Kühn als 2. Vizepräsident der IRO die 18. IRO WM offiziell eröffnete. Mit dem Ausmarsch der Teilnehmerteams und einem abendlichen Feuerwerk endete der erste WM-Tag.

Den 2. Tag prägten Probehundvorführungen, Mannschaftsführerbesprechungen, Meetings und die abendliche Auslosung der Teilnehmerreihenfolge. Es klingt sicher unglaublich, aber es ist tatsächlich eigens für diese Zeremonie ein großes Gebäude, das seinerzeit noch eher wie ein Trümmergelände aussah, geschmackvoll und in allen Belangen großzügig angelegt worden. Auch an Blumenschmuck und der einer WM angemessenen Feierlichkeit fehlte es nicht. Das Richterteam wurde vorgestellt, Fragen wurden beantwortet. Danach wurden die Teilnehmer vorgestellt und die Auslosung der jeweiligen Startzeiten begann. Neben einer Ehrengabe erhielten die Hundeführer noch reichlich Material der Sponsoren. Selbstverständlich kommt dabei auch der Vierbeiner nicht zu kurz, in den ja letztlich noch hohe Erwartungen gesteckt werden. Besonders gelungen war eine beiliegende Information über Zeckenschutz und Babesiose, sowie ein örtlich genutztes Spot-on- Präparat und der Hinweis auf die Tierarztpräsens und das Vorhandensein ausreichender Medikamente für den Erkrankungsfall. Das abendliche Buffet rundete einen wiederum aufregenden und interessanten Tag ab.

Der Wettkampf begann in Fläche und Trümmer am Freitagmorgen, ebenso wie Unterordnung und Gewandtheit. Am Nachmittag wurden dann noch drei Fährtenhundegeprüft.

Nicht nur die Tatsache, dass alle Fachbereiche innerhalb des Camps oder im näheren Umfeld stattfinden konnten, macht die Veranstaltung besonders interessant, sondern auch die eigens für die WM gebaute Anlage mit einem Nebenplatz für das Training. Eine wunderschöne Sportanlage mit überdachten Sitzplätzen für etwa 400 Zuschauer, gepflegtem Rasen, einem bunten Fahnenmeer, das mit den Sportplatz einrahmenden Blumen ein besonders buntes, fröhliches Bild abgab.

Das Abendprogramm am Freitag war geprägt von einem IRO Info-Abend, der von einigen Interessierten im Festsaal besucht wurde. Parallel gab es Unruhe wegen einiger Proteste, die letztlich ja nun auch spontan abgearbeitet werden mussten. Danach ließ man den Abend in feucht-fröhlicher, geselliger Runde ausklingen.

Samstag ist meist der mit Spannung erwartete Hauptkampftag, so auch in Romny. Recht bald folgte jedoch die Ernüchterung, denn die Ergebnisse blieben auch in diesem Jahr wieder hinter den Erwartungen zurück.

Auch unsere Mannschaft ist betroffen, denn unser Team hat mindestens in einer Disziplin gepatzt.

„Ich bin sehr gern hier, habe die durchweg erkennbare Gastfreundschaft erleben dürfen und werde mich trotz der gescheiterten Platzierung gern an diese WM erinnern", sagt mir eine Teilnehmerin, nachdem sie die mit Händen und Füßen untermauerte Unterhaltung mit einer Ukrainerin unterbrochen hatte. Da sind wir doch mal gespannt auf den Festabend.

Wer soll das Toppen, die hervorragende Gesamtorganisation und dann auch noch ein wirklich gelungener Festabend mit einem sehenswerten Programm. Es wurde viel geredet, gelacht und getanzt, großartige Stimmung unter Freunden.

Der Sonntag bringt die Entscheidung. Die Wettkämpfe sind beendet. Sieger und Platzierte stehen fest. Mit einem Aufmarsch der Teilnehmer und einer trotz des leider einetzenden Regens wirklich gelungenen Siegerehrung, endete eine nicht nur sehr gut organisierte, sondern auch eine von grenzüberschreitender Freundschaft geprägte und vor allem sehr schöne 18. IRO-Weltmeisterschaft.

Die Aussage eines Dolmetschers bei der Siegerehrung: „Romny weint, weil ihr heimfahrt." verdeutlicht sehr gut, wie herzlich wir in der Ukraine aufgenommen worden sind.

Offensichtlich den Rädelsführern und Bedenkenträgern aus Schweiz, Österreich und Deutschland, ja sogar dem gesamten westeuropäischen Raum zum Trotz ließen sich keine Zecken blicken, wurden keine Hunde gequält oder totgeschlagen und wurde auch Niemand erschossen. Diese WM war die Schönste bisher und es wird schwer sein, den hohen Organisationsaufwand und vor allem diese Herzlichkeit zu übertreffen. Schade eigentlich, dass sich so viele Rettungshundesportler dieses tolle Ereignis haben entgehen lassen.

Danke Romny, Ihr ward einfach phantastisch!!

Barbara Ullrich-Kornadt
und Walter Hoffmann

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