Lawine-Wanne-Nord

Unser winterliches Abenteuer fand am Fuß des mächtigen Peitlerkofels in den italienischen Dolomiten statt!

 In den westfälischen Regionen beschränkt sich die Rettungshundearbeit auf Fährte, Fläche und Trümmersuche. Äußerst selten angeboten wird die Wasserrettung und mangels Witterung nie die Rettungsaktion in den Lawinengebieten.Wir haben uns deshalb entschlossen, einen Lawinenkurs zu buchen und mit unseren Hunden die Lawinenprüfung zu wagen. Der Entschluss war Anfang Dezember gefasst und wir buchten den Kurs mit abschließender Prüfung. Wir, das sind Barbara Ullrich-Kornadt mit Xander von Fidelius, Sabrina Czaplewski mit Gisela vom Dorneburger Bach und Walter mit Amor vom Dorneburger Bach von der OG Wanne-Nord. Mitte Januar ging es dann los. Leider ohne Amor, der unerwartet am 2. Weihnachtstag verstarb.

Es ist eine doch recht lange Strecke, wenn die Hunde im Anhänger transportiert werden und zwischenzeitlich Auslauf brauchen. Die letzte Etappe zum Würzjoch in den Dolomiten ist eine steile Passstraße. Es schneite stark und wir hatten deutliche Probleme, trotz der aufgelegten Schneeketten. Letztlich waren wir froh, dass es inzwischen dunkel geworden war und wir die steilen Abhänge entlang der Strecke nicht so deutlich sehen konnten. Wir kamen spät aber heil in der Pension an, checkten ein und registrierten uns für das kommende von Montag bis Donnerstag dauernde  Seminar, sowie die anschließende IRO-Prüfung. Insgesamt 53 Teilnehmer mit Hunden aller Rassen und Größen wurden in 6 Gruppen aufgeteilt, für die die Rettungshundestaffel Bruneck als Veranstalter jeweils kompetente Trainer bestellt hatte.

Es schneite noch die ganze Nacht und auch den nächsten Tag, als die ersten Gruppen einen halbstündigen Fußmarsch zu den jeweiligen Trainingsgebieten durch den gewalzten Tiefschnee zurücklegten. Jeder Teilnehmer wurde mit einer Lawinenschaufel und einer Befestigungskette für den Hund im Gelände ausgestattet. .

Der Bau von Höhlen für das Training der Anzeigen gestaltete sich ungewohnt und anstrengend bei Temperaturen um die minus 15° C. Jede Gruppe war aber sehr wohl in der Lage, diese Arbeiten bis zum mittäglichen Pausentee abschließen zu können. Nahezu jeder Kursteilnehmer musste nun in die Höhle krabbeln und die verschüttete Person simulieren.

Der Eingang blieb anfänglich offen und wurde dann etappenweise, dem Trainingsstand des Hundes entsprechend, verschlossen. Die Hunde mussten lernen, durch Bellen und/oder Scharren die Versteckperson anzuzeigen und zu ihr vorzudringen. Belohnung mit Ball, Bringsel oder Futter steigerten die Motivation der Hunde.

Im tiefen Schnee ist Spurgehen eine Übung in der Prüfung

Landschaftsbild

Unter fachkundiger Anleitung konnten die meisten Hunde schon am ersten Tag die Anforderungen in mehreren Durchgängen des Trainings absolvieren. Müde aber durchweg zufrieden marschierten wir wieder zum Hotel zurück und versorgten die in Anhängern, Boxen oder im Hotelzimmer untergebrachten Hunde. Nach dem Abendessen folgten noch ein Spaziergang mit dem Hund und eine Präsentation zur ersten Hilfe. Ein anschließendes gemütliches Beisammensein prägte den Tagesausklang.

Dem gleichem Rhythmus folgten die nächsten Seminartage, wobei es langsam aufhörte zu schneien und das kalte, aber sonnige Wetter und die Schönheit einer außergewöhnlichen Gebirgslandschaft alle Teilnehmer begeisterte.

Nach vier Tagen fleißigen Trainings konnte das Seminar abgeschlossen mit insgesamt großartigem Erfolg abgeschlossen werden. Nahezu alle Teilnehmer erhielten im Rahmen einer zünftigen, feucht-fröhlichen Abschlussfeier ein Zertifikat. Viele Seminarteilnehmer fuhren am nächsten Tag heim, während neue Prüfungsteilnehmer anreisten und einige Seminarteilnehmer blieben für die anschließende Prüfung vor Ort. So auch Barbara, die ihren Xander für RH-L der Stufe 2 A und Sabrina, die ihre Gisela für die RH-Eignungsprüfung Lawine gemeldet hatten.

30 Prüfungsteilnehmer stellten sich dann am Freitag und Samstag in den Prüfungsstufen RH- Eignungsprüfung L und RH L 2 A und B den IRO-Richtern Gerd Thanner (A) und Pavel Sabacky (CZ).

Zunächst musste ein halbstündiger Anstieg zum höher gelegenen Lawinenkegel und Unterordnungsplatz von Hundeführern mit Marschgepäck, Ausrüstung und Hund absolviert werden. Da kam so mancher Hundeführer ins Schwitzen, die Hunde hingegen sprangen munter um uns herum.

Die Unterordnung und Gewandtheit auf einem eigens dafür vorbereiteten Schneefeld verlief für einige Teilnehmer nicht wie erwartet. Vor allem in der Ablage hatten, offensichtlich auch aufgrund der Kälte, einige Hunde Probleme. Leider erwies sich so mancher Hund auch als nicht schussfest.

Umso erfreulicher waren dann die Ergebnisse von Sabrina und Gisela mit 86 und Barbara und Xander mit 94 Punkten (beste Unterordnung und Gewandtheit).

Lediglich beim Anzeigeverhalten unserer Hunde schlichen sich Fehler ein, was wir aber angesichts der kurzen Vorbereitungszeit unserer Teams auf diese neue Aufgabe locker verschmerzen konnten. Alles andere wie Spurgehen oder das Fahren mit der Pistenraupe bereitete unseren Hunden keinerlei Probleme.

Letztlich sind Barbara und Sabrina stolz auf ihre bestandene Lawinenprüfung und wir alle blicken zurück auf eine wunderschöne Trainingswoche, geprägt von Kameradschaft, gegenseitiger Hilfsbereitschaft und viel Spaß in einer bezaubernden Umgebung.

Unser Dank gilt auch besonders Charlott, die uns begleitet und sich liebevoll um unser und der Hunde Wohl gekümmert hat.

Dies war sicherlich nicht unser letztes Lawinenrettungshundeseminar.

Sabrina, Barbara und Walter, OG-Wanne-Nord

Barbara und Sabrina sind stolz auf das erfolgreiche
Abschneiden anlässlich der Prüfung

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